Besondere, unglaubliche, aber wahre Begebenheiten

 

Es gibt Dinge im Leben - Geschehnisse, Erlebnisse, die erzählt man nicht weiter. Man spricht nicht darüber und behält alles für sich. Aus unterschiedlichen Gründen. Manchmal deshalb, weil alles so seltsam und ungewöhnlich ist, dass man sehr genau weiß, wie schwer zu glauben es für Menschen klingen muss, die es nicht selbst erlebt haben. Auch ich gehöre zu den Menschen, die nicht leichtgläubig sind; ich habe in aller Regel das Bedürfnis, mich selbst von einer Sache zu überzeugen, und sehe bis dahin Dinge, die mir zugetragen werden, erst einmal mit innerem Abstand. Die Erfahrung (Lebenserfahrung) hat mich gelehrt, dass stets alles auch mehr oder weniger stark von der Überzeugung dessen gefärbt ist, der etwas berichtet. Das führt dazu, dass man in aller Regel vom Wahrheitsgehalt einer Sache immer auch ein paar Abstriche machen muss.

Was ich nachfolgend erzähle, sind solche unglaubliche Geschichten. Sie sind mir selbst passiert, genauso, wie ich es hier berichte, und noch heute, teilweise viele Jahre später, kann ich mich noch an jede Einzelheit sehr genau erinnern. Viele Dinge waren für mich wirklich zutiefst beeindruckend, so „anders“, und wunderbar, dass ich mir wünschte, jeder Mensch der Welt könnte alles ganz genau nachfühlen, mit meinen Augen sehen und in sich selbst spüren…

Um zu wissen und selbst zu erleben, wie es – das Leben und Fühlen – sein könnte…

Lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich offen über einige meiner Erlebnisse spreche und davon erzähle - sehr lange. Doch nun ist die Entscheidung gefallen, und in mir ist die Überzeugung gereift, dass ich sogar davon berichten muss, um die Bedeutung dessen deutlicher zu machen, was danach alles geschah und dazu führte, dass ich „unsichtbare Bilder des Lichts“ zeigen kann. Ich bin davon überzeugt, dass sie von ganz besonderer Wichtigkeit für und in der heutigen Zeit sind.

 

Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit, in der viele Menschen gar nicht mehr fähig sind, die Gegenwart wirklich wahrzunehmen. Sie hasten – mehr oder weniger durch die Umstände des Lebens gezwungen - gewissermaßen immer durch sie hindurch, einem unbekannten, weit entfernt liegenden und allzu oft gar nicht erreichbaren Ziel entgegen. Weit in der Ferne, in der Zukunft, so meinen sie, läge das große Glück. Auch Reichtum, Gesundheit, Zufriedenheit und was es da sonst noch so alles an positiven Wunschträumen gibt. All dem Wunderbaren streben sie mit aller Macht entgegen. Jeden Tag aufs Neue von der Hoffnung angetrieben, das Gute möge doch endlich kommen. Ohne zu bemerken, dass das wahre Glück des irdischen Lebens im Kleinen liegt und jeder reich damit beschenkt ist. Jeder Einzelne! Denn wahres Glück – das kann der Duft einer Blume sein. Ein Stück frisches Brot, ein wärmender Sonnenstrahl oder das freundliche Lächeln eines Menschen. Aber auch eine Stunde ohne Schmerzen, eine Umarmung oder das Bewusstsein, all dem Schönen, was unsere Welt ausmacht, anzugehören. Die höchste Stufe des Glücks erreicht jener, der sich all dieser Zusammenhänge bewusst ist und sich als Teil dessen erkennt…

 

Ich wünsche allen Menschen, wo auch immer sie leben, auf unser "wunderschönen, blauen Kugel", Freiheit, Gesundheit, Frieden, jeden Tag genug zum Essen und zum Trinken, Zufriedenheit und aufrichtige Liebe zum Nächsten...

 

2003

 

Der leuchtende Besucher

Hier ingefügt am 04.10.2023

 

Die Nacht war schon recht weit fortgeschritten, und ich konnte nicht einschlafen.

Bereits mehrmals, in immer kürzeren Abständen, hatte ich nach meinem kleinen Wecker getastet, um, durch eine kurze Berührung des etwas erhabenen Sensorknopfes, das Zifferblatt aufleuchten zu lassen. Das letzte Mal war höchstens gefühlte 10 Minuten her, und da war es bereits kurz nach 2.00 Uhr gewesen. Seit Stunden versuchte ich nun schon in den Schlaf zu finden, doch es klappte einfach nicht. Zu viele Gedanken gingen mir im Kopf herum und hielten mich wach. Ich drehte mich unruhig hin und her, doch die richtige Einschlafposition für diese Nacht fand ich einfach nicht. Obwohl Stunde um Stunde zerrann, blieb ich hellwach.

Im Zimmer war es sehr dunkel. Nur das Rechteck des Fensters, hinter dem leeren Bett rechts neben mir, war durch die Vorhänge schwach zu erkennen. Der silbrige Mondschein des Vollmondes, der direkt dahinter am Himmel stand, erhellte es.

Ganz unvermittelt, während ich zum Fenster sah, nahm ich einen seltsamen, grünlich leuchtenden Lichtschein rechts neben mir wahr. Zuerst ganz vage nur, aber zweifelsfrei vorhanden – doch noch bevor ich mich wirklich darüber wundern konnte, breiteten sich angenehme Wärme, tiefe Ruhe, und ein herrliches Gefühl von Geborgenheit in mir aus, wie ich es so nie zuvor empfunden habe. Ich verspürte keinerlei Verwunderung oder sogar Angst, sondern die Situation erschien mir überhaupt nicht merkwürdig.

Etwas geschah, was ich zwar als höchst seltsam und ungewöhnlich wahrnahm, mich aber überhaupt nicht ängstigte. Tiefe Gelassenheit füllte mich aus, und ich war voll freudiger Erwartung, großer Neugier und dem Wunsch zu verstehen, was vor sich ging. Andererseits war ich in höchstem Maß entspannt und ausgeglichen, Ja, froh und glücklich geradezu, und von dem Gefühl eingehüllt, dass alles in bester Ordnung sei und mir überhaupt gar nichts passieren könne.

Ich genoss mit jeder Faser meines Körpers diese wunderbaren und unbekannten Empfindungen, als ich plötzlich einen leichten Druck gegen meine rechte Schulter wahrnahm. Er schien schon länger da gewesen zu sein, aber ich hatte mich wohl, vollkommen damit beschäftigt, meinen wunderbaren Gefühlen nachzuspüren, nicht darauf eingelassen. Ganz sacht und sanft, wie ein warmer Hauch nur, war die Berührung, aber ich erkannte darin den Wunsch zur Kontaktaufnahme.

Wie wunderbar man sich doch als Mensch fühlen kann, dachte ich, und als ich glücklich und lächelnd, wie mir schien, zur Seite schaute, erkannte ich, dass neben mir jemand saß. Ich nahm es ganz gelassen wahr, als sei es das normalste der Welt - ohne jegliches Erschrecken, Angst oder Verwunderung! Ich nahm es einfach nur wahr.

Es war ein Mann, den ich im Nachhinein auf ungefähr Mitte der Dreißig schätzen würde. Für einen ganz kurzen Moment irritierte mich ein wenig, dass ich den nächtlichen Besucher so gut erkennen konnte, obwohl ich doch gleichzeitig wusste, dass es vollkommen dunkel im Zimmer war. Ich nahm es als gegeben hin, aus Erfahrung davon überzeugt, dass viele Dinge möglich sind, die wir eigentlich für unmöglich halten. War ich vielleicht doch eingeschlafen, fragte ich mich kurz, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder, weil alles so vollkommen real war und mein Denken und Fühlen scheinbar klarer funktionierten als jemals zuvor.

Ich erkannte voller Staunen, dass ich meinen Kopf keinen Millimeter zur Seite gedreht hatte, und dennoch meinen bisher ganz ruhig und still gebliebenen Besucher ganz genau ansehen konnte. Es war ganz einfach, und deshalb beschäftigte mich die Erkenntnis, dass ich alles sehen konnte, was ich wollte, nur einen flüchtigen Augenblick. Es reichte vollkommen aus, mich gedanklich dem Besucher hinzuwenden und schon sah ich ihn. Es war eine unbeschreibliche, wunderbare, in der Situation aber – so schien es mir -  ganz normale Erfahrung.

Ein schwacher Lichtschein, eine grünliche, fluoreszierende Aura, umgab den Mann, gerade so hell, dass ich ihn gut sehen konnte. Das Licht leuchtete direkt aus seiner Haut, und es faszinierte mich sehr.

Mit dem Rücken gegen das hohe Kopfteil meines großen Bettes gelehnt, saß er dicht neben mir auf dem Kissen. Die Beine hatte er schräg angewinkelt, und auf seinen Oberschenkeln lag ein so großes und dickes Buch, wie ich es – so schien es mir - noch nie zuvor in meinem Leben gesehen habe. Es war ungefähr in der Mitte aufgeschlagen, und mein Besucher blätterte darin. Ganz langsam und bedächtig. Nicht so, als suche er wirklich nach etwas, sondern eher so, als wäre er sich jedes einzelnen Wortes in diesem Buch bewusst und ließe es beim behutsamen Durchblättern wohltuend auf sich wirken. Ich sah mir sehr ausgiebig seine Hände an und staunte über das grüne Leuchten, das aus jeder einzelnen Pore seiner Finger und Handrücken kam. Auch sein Gesicht leuchtete von innen.

Er lächelte, sagte aber kein Wort und sah mich auch nicht an. Trotzdem wusste ich ganz genau, dass er geduldig darauf wartete, bis ich meine staunende Betrachtung beendet hätte.

 

Von Liebe durchdrungen

 

Irgendwie waren wir miteinander verbunden, denn ich spürte sein Lächeln in mir. Spürte sein Wohlwollen, sein allumfassendes Wissen und seine grenzenlose Liebe, die alles und jeden einschloss. All das füllte mich aus und erzeugte Glücksgefühle, die ich mit Worten nicht beschreiben kann.

Ich fühlte mich so gut. Unbeschreiblich gut! Sicher, geborgen und geliebt, wie noch nie zuvor. Es bedurfte keiner Worte. Ich war mir dessen voll bewusst und wusste, tief in meinem Inneren und in jeder Faser meines Körpers, dass etwas ganz Großartiges geschah. Und ich genoss die Situation; jeden Augenblick, jedes Gefühl, jede der unbeschreiblich schönen Empfindungen. Und ich hätte all das nie mehr missen mögen, schon in diesen Momenten nicht. Ich erkannte die unglaubliche Veränderung meines Bewusstseins, aber in mir war kein Bedauern darüber, dass ich es vorher nie so erlebt hatte, sondern nur riesengroße Dankbarkeit dafür, es nun erleben und erkennen zu dürfen. Ich fühlte mich beschenkt. In unbeschreiblicher Weise göttlich beschenkt!

 

Das Buch des Wissens

 

Mit einer Stimme, die mich vollkommen ausfüllte – ich hörte sie nicht, ich spürte sie – begann mein mir himmlisch erscheinender, überaus willkommener Besucher, aus dem riesigen Buch, dessen Ausmaße in meiner Rückerinnerung eigentlich das ganze Zimmer hätte sprengen müssen, so groß erschien es mir - vorzulesen. Wobei das so eigentlich nicht stimmt. Es fielen keine Worte, es war eher wie eine Übertragung, ein Fluss aus Antworten, der mich erreichte und durchfloss…

Oh, welch wunderbare Dinge wurden mir da offenbart! Der Sinn des Lebens schien sich vor mir aufzutun, und unglaubliche Zusammenhänge erklärten sich plötzlich wie von selbst. Ich konnte gedanklich fragen, was immer ich wollte, und sofort war die Antwort da. Wissen umspülte und durchdrang mich, wie wärmende Sonnenstrahlen - es war einfach phantastisch, und ich saugte all die wunderbaren Erkenntnisse in mich auf, die mir wahrhaftig wie ein göttliches Geschenk zuteilwurden. Jede Antwort, jedes einzelne Wort, jeder Buchstabe war eine Offenbarung, und alle scheinbar so komplizierten Dinge des Lebens, wirklich alle, was immer es auch war, erklärten sich mit unvorstellbarer Leichtigkeit und Logik. Ich erkannte mit absoluter Klarheit, dass die vermeintlichen Probleme der Welt gar nicht wirklich existieren, sondern von den Menschen aus Unwissenheit nur gedanklich konstruiert werden, und das Gedanken, als Grundlage allen Geschehens, die stärkste Macht der Welt sind! Sie leiten und begleiten die Menschen durchs Leben; auf Wegen, die von ihnen selbst erdacht und gegangen werden, um die individuell gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse allen Menschen zukommen zu lassen. Was ein Mensch erlebt und erfährt, muss kein anderer mehr erfahren und durchmachen, alles geschieht nur ein einziges Mal in der Schöpfung. Scheinbare Wiederholungen sind nicht wirklich welche: Nichts geschieht identisch ein zweites Mal, und nichts, absolut nichts existiert ein zweites Mal identisch. Das scheint nur so, wenn man es aus zu weiter Entfernung betrachtet und die damit verknüpften Umstände nicht berücksichtigt, weil zum Beispiel wichtige Informationen fehlen. 

 

Mir wurde vor Augen geführt, dass Angst, jegliche Angst vollkommen unnötig ist, denn letztendlich wird alles gut. Einfach alles!

Wie kann es nur möglich sein, fragte ich mich voller Staunen, dass kein Mensch bisher erkannt hat, wie einfach und logisch das ganze Weltgeschehen nachvollzogen und verstanden werden kann? In vorher nie so empfundener geistiger Klarheit lag alles vor mir. Im wahrsten Sinn wie ein dickes, offenes Buch.

Es offenbarten sich scheinbar vollkommen gleichzeitig hunderte, vielleicht gar tausende, abertausende oder noch weit mehr Erkenntnisse, so dass es mir erschien, als würde keine einzige aller Fragen, die sich je ein Mensch gestellt hat, offenblieb. Ich erkannte, dass jegliche Begrenzung, in der wir uns täglich gefangen glauben, gar nicht existiert, Es sind einfach nur Konstrukte unserer Ängste. Alles was ist, gehört zusammen, ist Eins, ohne jegliche Trennung.

Und auch das spürte ich, mit einem absolut klaren Bewusstsein: Ich war Mensch!  Jedoch nicht nur ein einzelner Mensch, getrennt von allen anderen, wie mein Empfinden mir bisher vorgegaukelt hatte. Nein, ich war jeder Mensch, der jemals existierte oder existieren wird, gleichzeitig! Ich war jedes Tier, jeder Baum und gleichzeitig die Erde, aus der alles erwächst; war das Wasser, das alles tränkt - war Fluss und Meer. Auch Wind und Luft, Feuer, Himmel, Erde und All – einfach alles. Was für ein unglaubliches Gefühl - mit nichts zu beschreiben, was ich je zuvor gespürt hatte. Kein Wort der Welt wäre groß genug, um die Bedeutung dieser Erfahrung und Erkenntnis in sich zu tragen und zu erklären. Mein Verstand lief auf Hochtouren, und mir war in aller Deutlichkeit klar, dass alle Worte der Welt zusammengenommen nicht ausreichen würden, zu beschreiben, was ich erlebte und empfand.

Es stand alles so klar vor mir, dass ich gleich am nächsten Morgen (mir war klar, dass es Nacht war) allen Menschen davon erzählen wollte, ja, unbedingt erzählen musste! Ich wollte erklären, wie sehr wir uns alle irren, in unserem Glauben an die Dinge und Zusammenhänge des Lebens. Wollte berichten, wie einfach und klar alles zusammenhängt, und vermitteln, wie einfach, ganz leicht nachvollziehbar und wunderbar alles miteinander zusammenwirkt. Wollte sagen, dass wir selbst es sind, die alles unaufhörlich mit vielfältigen, nur gedanklich konstruierten Problemen behaften und uns damit ganz unnötig das Leben schwermachen; wollte deutlich machen, dass alles, was wir anderen Menschen, der Natur, den Tieren und der ganzen Welt antun, uns selbst trifft und früher oder später auf uns zurückfällt. Und ich erkannte, auf wunderbare Weise gerade davon durchflutet, wie wichtig und erkenntnisreich die Liebe ist…

Auch, wie einfach es ist, alles Leid der Welt schnell und wunderbar zu heilen…

Wie oft hatte ich gehört, dass man zuerst sich selbst lieben muss, um andere lieben zu können, und mich gefragt, wie man sich denn selbst lieben kann. Es ist (ich habe es selbst gedacht und es oft andere Menschen sagen hören) geradezu unmöglich, sich selbst zu lieben, da man sich seiner Schwächen, Vergehen und unschönen Seiten meist nur allzu bewusst ist. Ja, sich selbst zu lieben ist in der Tat schwierig, aber viel einfacher als gedacht: Wir müssen uns im Gegenüber lieben!

Wir sind unser Gegenüber (jeder Mensch, jedes Tier, die ganze Natur), und nichts weiter als das Spiegelbild dessen, dem wir uns gerade zuwenden.

Ja, so einfach funktioniert es, und es wurde mir auf wundersame Weise in aller Deutlichkeit klar:

„Liebe den Nächsten wie Dich selbst, denn du bist es selbst.“

Auf diese Weise wird aus allem wieder der Urzustand, aus dem alles – ausnahmslos alles – hervorgegangen ist:

Aus dem Zustand der allumfassenden Liebe, den wir „Gott“ nennen. Und das bedeutet auch, dass wir – jeder Einzelne – das Paradies, aus dem wir, wie es heißt, einst vertrieben wurden, mit uns herumtragen: Es befindet sich in uns, und wir haben es selbst in der Hand, ob und wann wir dahin zurückkehren wollen. Ganz unabhängig davon, ob wir an (irgendeinen) Gott glauben oder nicht.

 

Ich war durchdrungen von einem wunderbaren Gefühl, wie ich es nie zuvor gekannt habe… Alles, was ich erlebte und erfuhr, erschien mir so einfach zu sein, auch so einfach umsetzbar, dass ich wirklich glaubte, ich bräuchte es nur den Menschen mitzuteilen, um dadurch die Welt ganz schnell zu verändern…

Mir war in aller Deutlichkeit bewusst, dass das Wissen um die Wirklichkeit der universellen Zusammenhänge wunderbare Auswirkungen haben und alles, einfach alles, auf und in der Welt verändern würde. Nie wieder würden Menschen streiten, nie mehr würde jemand hungern müssen, die Beziehung der Menschen zu den Tieren und der ganzen Natur würde sich vollkommen verändern... Jeder würde erkennen, dass Kriege vollkommen überflüssig sind und gar keinen Sinn ergeben. Zudem gäbe es keine Gebrechen und Krankheiten mehr und alle negativen Eigenschaften der Menschen würden sich einfach auflösen. Ich war davon überzeugt, dass uns nur die bis zu dem Zeitpunkt fehlende Erkenntnis der „unsichtbaren“ Zusammenhänge in die Irre geführt hatte, das uns Wissen und Erleuchtung schlagartig „heilen“ und von allem Übel befreien könne…

Ich war von tiefer Dankbarkeit und Freude durchdrungen… Von unbeschreibliche Freude, im Erkennen und Wissen um die bisher scheinbar schwierigsten und kompliziertesten Zusammenhänge…

Wunderbare Gefühle, Wärme und Liebe breitete sich, mich mehr und mehr ausfüllend, in mir aus. Glück, Dankbarkeit und vollkommene Leichtigkeit erfüllten mich. Keinerlei Begrenzungen existierten mehr, und ich fühlte mich von Licht und Liebe vollkommen eingehüllt, geschützt und in Liebe getragen. Und ich wusste: Genau das ist der Zustand aus dem wir alle kommen – und in den wir (ausnahmslos) wieder zurückkehren. Wir kommen aus der göttlichen Liebe und gehen in sie zurück; unser irdischen Problem liegt allein darin, dass wir es nicht schaffen, nach der Geburt die Verbindung dazu dauerhaft aufrecht zu halten…

Weil die Welt so ist, wie sie geworden ist. Doch alles hat begonnen, sich zu wandeln:

Auch wenn es noch gar nicht so aussieht, besteht kein Zweifel: In die richtige Richtung!

 

Das Vergessen

 

Wie unbeschreiblich schön das alles ist, wie einfach und unkompliziert, dachte ich – und öffnete – von tiefen Glücksgefühlen durchdrungen - die Augen...

Irritiert und verblüfft erkannte ich, dass es plötzlich viel heller im Zimmer war; die Nacht war vorbei, und sofort drehte ich mich zur Seite, um nach meinem Besucher zu sehen. Doch da war niemand mehr. Er war weg, einfach weg. Für mich, so erschien es mir jedenfalls, von einem auf den anderen Moment.

Natürlich fragte ich mich, ob ich all das Wunderbare nur geträumt haben könnte, hielt es aber für unmöglich. Es war alles so real und klar gewesen, und die Gefühle und Erkenntnisse wirken noch in mir nach. So wunderbare Dinge hatte ich erfahren – so wichtige Dinge und einfache Lösungen, die die ganze Welt vollkommen verändern würden.

 

Jedes Detail wollte ich mir wieder in Erinnerung rufen, um es sofort aufzuschreiben. Nichts sollte verloren gehen, von all den wichtigen Botschaften und Erkenntnissen, die mir von dem „leuchtenden Besucher“ übermittelt worden waren.

Doch mit großem Erstaunen stellte ich fest, dass mir all die wichtigen Botschaften, von denen jede einzelne als wunderbarer Beweis für das Vorhandensein der untrennbar miteinander verbundenen Zusammenhänge allen Geschehens erkannt worden wäre, nicht mehr einfielen. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. An jede Einzelheit des nächtlichen Besuchs konnte ich mich erinnern, sah z.B. das riesige Buch plastisch vor mir, den aus sich heraus leuchtenden Mann, die Farbe seiner Aura - aber alles, was ich Wundersames und Wunderbares von ihm erfahren hatte, war vollkommen ausgelöscht. Nur eine ganz vage Ahnung dessen, was ich erfahren hatte, spürte ich in mir, aber keine der wichtigen Botschaften, von denen ich wusste, dass sie die Welt verändern würden, konnte ich mir in Erinnerung rufen. In aller Deutlichkeit wurde mir bewusst, wie eingeschränkt die Möglichkeiten des menschlichen Denkens sind…

Ich grübelte und grübelte, tagelang, wochenlang, aber nichts – über die Umstände des Besuches hinaus - fiel mir wieder ein.

Oh, wie sehr ich das bedauere! Heute noch.

Es war doch alles so wichtig gewesen, und ich hätte den Menschen so gern davon berichtet.

 

Die nächtliche Begegnung jedoch, die mir wie ein Besuch aus dem Himmel erschien, ist als wunderbarstes und nachhaltigstes Erlebnis meines bisherigen Lebens in meinem Bewusstsein haften geblieben. Und noch heute, viele Jahre später, fühle ich mich in ganz besonderer Weise „bereichert und beschenkt“, wenn ich mir die unbeschreiblich schönen Gefühle ins Gedächtnis rufe, die ich erleben durfte (und die in jedem Moment noch in mir nachwirken).

 

Noch viele Wochen und Monat dachte ich jeden Tag an meine Begegnung und wünschte mir jeden Abend den wundervollen, leuchtenden Besucher und die damit verbundenen Gefühle und Empfindungen, die Klarheit meines Bewusstseins, das Gefühl von Liebe durchdrungen zu sein und das verlorene Wissen wieder zurück.

Doch mein „leuchtender Besucher“ kam nicht mehr zurück – jedenfalls nicht so, wie in jener Nacht. Andere Dinge geschahen, wozu auch immer wieder seltsame Begegnungen und Geschehnisse gehörten, die mich zutiefst verblüfften und oft erfreuten; All das führte mich Schritt für Schritt weiter – und es sollte noch Jahre dauern, bis ich erkannte, dass alles zusammenhängt. Auch Dinge, die bereits lange vor dem nächtlichen Besuch geschahen. Erlebnisse aus meiner Kindheit ebenso, wie auch Geschehnisse, die noch in der Zukunft liegen.

Mir wurde durch den nächtlichen Besucher gewissermaßen „das Ziel“ gezeigt, auf das alles hinausläuft.

Den Weg, um die Zusammenhänge als (einzelner) Mensch zu begreifen, musste ich erst noch gehen…

Gehen und erkennen, indem ich mich einer himmlischen, intuitiven Führung anvertraute, und den Dingen ihren Lauf ließ…

Inzwischen sind 20 Jahre vergangen, und unglaublich viel ist seitdem passiert. Mit mir, um mich herum und in der ganzen Welt.

Nun ist es wirklich an der Zeit, dass die Liebe – der Zustand der wahren Liebe, von dem alle Menschen durchdrungen werden – sehr bald wieder zurückkehrt…

 

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